Henriette Kretz, Jozefa Posch Kotyrba und Mieczyslaw Grochowski waren vom 14. bis 20. April 2024 im Kloster Jakobsberg in Ockenheim untergebracht.

Die Überlebenden schilderten jeden Vormittag Schülerinnen und Schülern ihre Erfahrungen aus der Zeit des Nationalsozialismus. Die zwischen 85 und 89 Jahre alten Zeitzeug*innen waren in ihrer Kindheit und Jugend in dem Internierungs- und Arbeitslager Lebrechtsdorf-Potulitz, im Ghetto Sambor sowie dem „Jugendverwahrlager Litzmannstadt“ inhaftiert.

An den Gesprächen nahmen insgesamt rund 1000 Schülerinnen und Schüler des Sebastian-Münster-Gymnasiums Ingelheim, der Heinrich-von-Brentano-Schule Hochheim, der Maria Ward Schule Mainz, der Berufsbildende Schule Ingelheim, der Rochus-Realschule Bingen, der IGS Ingelheim, des Elisabeth-Langgässer-Gymnasiums Alzey, des Gymnasiums am Römerkastell Alzey, des Gymnasiums am Römerkastell Bad Kreuznach, der Hildegardisschule Bingen und der IGS Nieder-Olm teil.

Henriette Kretz im Gespräch mit Schülerinnen des Sebastian-Münster-Gymnasiums
(c) Stephanie Roth

Mieczyslaw Grochowski begrüßt die Schüler*innen mit einem Lied auf seiner Trompete.
(c) Stephanie Roth

Bei einer öffentlichen Abendveranstaltung in der IGS Kurt Schumacher in Ingelheim am Mittwoch, 17.4., war das Interesse groß: Rund 220 Besucher*innen füllten die Aula und hörten gespannt der Erzählung der Holocaust-Überlebenden Henriette Kretz zu.

Henriette Kretz beim Signieren ihrer Biografie bei der Abendveranstaltung in der IGS Kurt Schumacher Ingelheim
(c) Rüdiger Grölz

Auch in diesem Jahr trafen die Zeitzeugengespräche auf reges Medieninteresse. So entstanden Beiträge für SWR aktuell, das ZDF Morgenmagazin und den SWR Rundfunk.

SWR aktuell:

https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/mainz/holocaust-zeitzeugin-spricht-mit-ingelheimer-schuelern-100.html

ZDF Morgenmagazin:<

https://www.zdf.de/nachrichten-sendungen/zdf-morgenmagazin/holocaust-ueberlebende-zeitzeugin-102.html

Wie in Zukunft das Vermächtnis der Zeitzeug*innen weitergegeben werden kann, ist eine Frage, die viele in der Erinnerungsarbeit Engagierte umtreibt. Eine der vielfältigen neuen Formen ist die Möglichkeit, dass Nachkommen der Überlebenden die Geschichte als Zeugen ihrer Eltern und Großeltern weitererzählen. So tut dies auch Dorota Nowakowska, die Tochter des Auschwitz-Überlebenden Jacek Zieliniewicz, die nun schon zum vierten Mal im Bistum Mainz zu Gast war. Sie erzählt die Geschichte ihres Vaters und setzt damit sein Engagement als Zeitzeuge fort. Begleitet wurde sie von ihrer Schwester Wieslawa Melwińska und ihrer Enkelin Iga Koźlakowska. Die junge Frau kannte ihren Urgroßvater, der 2018 im Alter von 92 Jahren verstarb, gut und begleitete ihn bei seinem letzten Besuch in der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. Vielleicht wird auch sie in Zukunft das Erbe Jacek Zieliniewicz' weiter tragen.

Wieslawa Melwińska (1.v.l.), Dorota Nowakowska (3.v.l.) und Iga Koźlakowska (4.v.l.) beim Schulgespräch in der Bildungsstätte Kloster Jakobsberg
(c) Grazyna Mühl


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Das Projekt wird von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) gefördert.