Das Maximilian-Kolbe-Werk (MKW) trauert um seinen früheren Präsidenten Dr. Bernhard Vogel, der am 3. März 2025 im Alter von 92 Jahren verstorben ist.

Als das Maximilian-Kolbe-Werk 1973 gegründet wurde, war Bernhard Vogel Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (1972-1976). Für den christlichen Politiker war die Aussöhnung mit Polen eine zentrale Aufgabe der Katholiken in Deutschland. Darum setzte er sich gemeinsam mit ZdK-Generalsekretär Dr. Friedrich Kronenberg für die Gründung des Werks und die Unterstützung der KZ-Überlebenden aus dem Geist der Versöhnung ein.

Von 1984 bis 1992 wurde Bernhard Vogel schließlich Präsident des Maximilian-Kolbe-Werks. Zu Beginn seiner Amtszeit organisierte das MKW noch umfangreiche humanitäre Hilfslieferungen nach Polen, die bis 1988 andauerten. Ab Mitte der 1980er Jahre baute das MKW die Einladungen von polnischen Überlebenden zu Tagen der Erholung und Begegnung nach Deutschland aus, zu denen jährlich bis zu 800 Gäste kamen, die in Kooperation mit Klöstern, Caritasverbänden oder privat untergebracht und ehrenamtlich betreut wurden.

Bernhard Vogel mit Elisabeth Erb beim Besuch polnischer Überlebender 1991
(c) MKW

Im September 1987 fuhr Vogel mit einer Delegation des ZdK und Mitgliedern des MKW nach Polen. Nach dem Besuch der KZ-Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau eröffnete er in Węgierska Górka das Altenheim des Maximilian-Kolbe-Werks für polnische KZ-Überlebende. Die letzten Jahre seiner Amtszeit waren geprägt vom politischen Umbruch in den Ländern Mittel-Osteuropas. Bernhard Vogel unterstützte in dieser Situation die Ausweitung der Arbeit des MKW für die KZ- und Ghetto-Überlebenden in den Nachfolgestaaten der früheren Sowjetunion.

Auch nach seinem Ausscheiden aus den MKW-Gremien blieb Bernhard Vogel dem MKW und seiner Arbeit eng verbunden.

Die Einladung zum 50-jährigen Jubiläum des MKW 2023 konnte er altersbedingt nicht mehr annehmen. In einem Brief zum Jubiläum schrieb er: „Voller Dankbarkeit und Hochachtung gedenke ich jener Menschen, die das Kolbe-Werk gegründet und bis heute erfolgreich weitergeführt haben. Ich wünsche Ihnen einen dankbaren Rückblick und – insbesondere was die deutsch-polnischen Beziehungen betrifft – einen mutigen Blick in die Zukunft.“