Ignacy Golik

1922 - 2022, aus Warschau/Polen
Überlebender der Konzentrationslager Auschwitz, Sachsenhausen, Ravensbrück-Barth

"Die jungen Menschen sollen überlegen, wenn sie ins Wahllokal gehen, wo sie ihr Kreuz machen. Man muss aufpassen, wem man die Macht gibt"

Ignacy Golik

(c) Stephan Dinges

Ignacy Golik wurde am 19. Januar 1922 in Warschau geboren. Vor dem Krieg hatte er das Tadeusz-Czacki-Gymnasium in Warschau besucht. Nach dem Überfall deutscher Truppen auf Polen und der Besetzung Warschaus engagierte sich Ignacy Golik aktiv im polnischen Widerstand.

1941 wurde er zusammen mit seinem Bruder und dessen Frau von der Gestapo verhaftet und in das Pawiak-Gefängnis gebracht. Nach drei Wochen wurde Ignacy ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Dort arbeitete er in verschiedenen Arbeitskommandos.

Ignacy sprach Deutsch und so wurde er im Herbst 1942 dem Kommando SS-Revier, wo das SS-Personal medizinisch versorgt wurde, zur Arbeit zugeteilt.

Zwei Jahre später, im November 1944, wurde Ignacy Golik zuerst ins Konzentrationslager Sachsenhausen und dann nach Barth, ein Nebenlager des Konzentrationslagers Ravensbrück, verlegt. Mit anderen Häftlingen musste er Zwangsarbeit in den Werken des Flugzeugherstellers Heinkel leisten.

Ignacy Golik überlebte den "Todesmarsch" und wurde in der Nähe von Rostock von den sowjetischen Truppen befreit. Nach der Befreiung kehrte er in seine Heimatstadt Warschau zurück, studierte Journalistik und arbeitete bis 1998 als Journalist.

1964 wurde er nach Frankfurt eingeladen, um als Zeuge im Frankfurter Auschwitz-Prozess auszusagen.

Ignacy Golik ist am 31. August 2022 im Alter von 100 Jahren in Warschau gestorben.

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Artikel von Lena Ohm auf evangelisch.de

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